Manchmal ist Segeln nichts für frisch verliebte
…, so zumindest in der letzte Stunde vor Bremerhaven, aber hierzu zum Schluß an Tag 4
Wir sind wieder an Bord. Direkt von einer Tagung sind wir nach Hamburg geflogen und am frühen Abend auf unserer Mabea angekommen. Wir liegen in Wedel und er Hafen hat sich etwas gefüllt. Die Hafenmeister sind damit beschäftigt, über 1000 Boote zum Saisonstart ins Wasser zu bringen.
Wir sind zu Fuß unterwegs, um unsere Einkäufe zu tätigen und auf der Suche nach einem bestimmten Kabel, um unseren Core von der Orca Navigationsapp anzuschließen. Da ich (Matthias) eh etwas angeschlagen bin, haben wir uns entschlossen heute nicht nach Hamburg zu segeln und dabei im Regen zu stehen. Also haben wir uns ein Tagesticket für Bus und Bahn gegönnt und sind nach Glückstadt gefahren. Bei YEH Engeln & Kieth liegt nicht nur unser Kabel. Hier haben wir eine außergewöhnlich starke Beratung und Lust verspürt uns helfen zu wollen. Zu Fuß und mit Bus und Bahn ist so ein Kabel zu besorgen schon ein Tagesereignis.
Aber das Kabel passt und wir können unsere neues Navigationssystem in Betrieb nehmen. Wir sind beide begeistert von der Leistung der App, Routen mit Wind und und Strom zu berechnen, den Autopilot zu steuern und auch dann noch unser eigenes Polardiagramm zu erstellen. Klasse !
Auf der Strecke am vierten Tage von Cuxhaven nach Bremerhaven haben wir das getestet. Es war eine echte Punktlandung wir sind mit ablaufenden Wasser raus und waren pünktlich zur Tidenwende bereit unseren Kurs, dann wieder mit dem Strom und auflaufendem Wasser nach Bremerhaven zu steuern. Bis jetzt war das auch der erste und damit der beste Segeltag von der ganzen Saison. Wir hatten Sonne zu Start konnten Segeln, naja ein wenig Regen kam dann auch … aber nur kurz. Der Tag war geprägt von vielen schönen nautischen Begegnungen
und das Routing mit Orca läuft perfekt. Warum habe ich mich entschlossen Orca an Bord zu nehmen? Ich finde den Gedanken, ein zweites redundantes Navigationssystem zu haben sinnvoll. Einmal als Backup und dann sieht man auf einer anderen Darstellung viele Sachen, Hindernisse Seezeichen…… die man nicht gleich auf Anhieb im Übersegler oder auf dem Plotter sieht. Und für unsere Reise ist es viel effektiver das zweite elektronische System zu haben als alle Detailseekarten für die Reise nach Bilbao zu kaufen.
Aber kommen wir nun zum Ziel und warum Segeln nicht immer etwas für frisch Verliebte ist. Nach tollen 11 Stunden Segeln sind wir fast in Bremerhaven angekommen. Mit uns aber auch gleich die Evolution Maersk. Nun kann man denken in Bremerhaven ist nicht viel los, aber es ist einfach eng. Es isst schon eng wenn du zum Schluß bei Windstärke 6 BFT voll gegen an aufkreuzen must. Wenn man dann aber auch noch einem Containerschiff Platz machen must ist es doppel so eng. Wir waren währen die Maersk neben uns gedreht wurde auch im ständigen Funkkontakt.
Gut haben wir das gemeistert. Nun noch die letzten Kabelängen zur Schleuse, Segel runter und dann das ersehnte Anlegerbier.
Wir haben Wind Böen von 32 Knoten und unsere Fock lässt sich nicht einholen. Hallo Herr Klabautermann, was soll das? Alle Versuche mit der Furling die Fock einzuholen misslingen. Sie flattert wild im Wind und macht kräftig Musik wie auf einem großen Schlagzeug. Nun muss Beate das Ruder übernehmen, ich habe die Genua rausgeholt, um der Fock ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen., das war schon mal gut. Unglücklich ist zudem, das die Fock dann auch noch fest angeschlagen ist, also volles Programm. Segeltasche raus, das Hilfsfall anschlagen und dann hoffen das wir das Segel nach unten bekommen. Das sind Sachen, die braucht man nicht, aber man muss da durch. Eine dreiviertel Stunde später haben wir es dann geschafft, das Segel ist in der Tasche. Ab in die Schleuse und festmachen. Heute haben wir unser Anlegerbier verdient😊——- leider keins mehr an Bord😏.
Schiff klarieren und dann werden wir von einer Freundin abgeholt. Auf zu einen leckeren Fisch im alten Fischereihafen und das Anlegerbier nachholen.
Wir freuen uns auf die nächste Reise, mit Feunden nach Amsterdam.
Ahoi
Beate und Matthias