44 Stunden bis Southampton

44 Stunden bis Southampton

12. September 2017 1 Von Matthias Heislitz

Ja, das Warten hat dann auch ein Ende. Am Freitag machen wir um 22:00 Uhr die Leinen los. In dunkler Nacht machen wir uns in Ijmuiden auf die raue Nordsee. Der Sturm vom Tag ist zwar abgeflaut, aber der Wind hat noch seine Spuren auf dem Wasser hinterlassen: WELLEN, WELLEN, …

Um 23:00 Uhr mache ich mich gleich mal in die Koje, denn wir haben einen 3 Stunden Wachrythmus  ausgemacht und so beginnt meine erste Wache um 02:00 Uhr zusammen mit Beate. Die Nacht war bewegt  aber der Wind wurde immer schwächer und auch die See immer ruhiger. Wir segeln nach Westen und kreuzen zwei Schiffahrtstraßen, danach gehts in Richtung Dover.

Zum Mittag gibt es dann leckeres Bordessen, Bratworscht von Hildegards Hofladen und leckeres Kartoffel/Kohlrabigemüse. Zum Glück haben wir die Wartezeit in Ijmuiden genutzt und etwas vorgekocht, denn es war schaukelig in der Kombüse.

Mittagessen auf See und bei bestem Wetter.

Wir sehen tolle Wolkenformationen, das Wetter bleibt uns wirklich wohlgesonnen. Teilweise setzen wir doch den Motor ein denn wir müssen Strecke machen. Am Sonntag ist Sturm im Ärmelkanal angesagt.

Das sieht nur unbequem aus. Wir hatten es immer trocken.

Heute ist unsere erste Wache um 21:00 Uhr. Nach unserer Kojenzeit gibts erst einmal einen Pott Gemüserisotto a`la Ute (wie früher im Wohnmobil). Wir werden belohnt, in dieser Nacht haben wir tolle Winde zum Segeln und wieder tolle Wolkenbilder – aber diesmal in Farbe.

Nach dem Sonnenuntergang bekommen wir dann zum Empfang auch noch ein Feuerwerk in Dover präsentiert. Da lassen sich die Franzosen aber nicht lumpen und geben uns noch eins aus Calais obendrauf. Leute, ich sags euch – das kann man nicht buchen, was uns da geboten wird. In Dover ist dann aber richtig Hochbetrieb: Fähre links, Fähre rechts und dann noch wir.

Am Morgen des 2. Tages gibts dann endlich richtiges Seemannsfrühtstück mit Ei, Speck, leckeren Brötchen vom Heislitz Bäcker……..

Nach dem Frühstück heißt es dann, klar Schiff machen und noch einen Kuchen backen. Und das am besten gleich da sich die Wolken schon verdichten.

Alles was man braucht 🙂

Ich kann nur sagen, das Timing war perfekt. Der Kuchen ist im Ofen, ich lege mich noch ne halbe Stunde aufs Ohr……. Kuchen kommt aus dem Ofen, und schon ist die Wetterfront da.

Und dann geht es schnell, wir werden stürmisch empfangen. Ruckzuck haben wir Windstärke 6, die dann doch noch zu 8 in Böen 9 werden. Zum Glück haben wir nur noch 35 Seemeilen bis zum Ziel – aber die können lang werden. Wir wussten, unser Ziel ist erreichbar und haben dann auch den Wellenritt genossen. Mit Ben an der Seite war das auch auch grandios.

Wir erobern den Solent im Sturm. Zum Glück ist jeder glücklich und keiner braucht einen Kaugummi.

Aber die Dusche kommt zum Schluss. Zum Glück haben wir das Video gesichert, bevor das Handy den Geist aufgegeben hat.

Nach 293 SM und 44 Stunden haben wir unser Ziel erreicht. Wir haben wieder einmal unsere Mabea in allen Lagen getestet und sind sehr zufrieden. Ich habe auch eine Zufriedenheit erster Klasse mit meiner Crew.

Nun im Hafen gönnen wir uns unser Anlegerbier zusammen mit unserem Apfelkuchen.

Nun liegt die Mabea  14 Tage in Southampton, und dann gehts wieder zurück. Abreise ist Montag, der 25. September. Wir werden in Tagesetappen zurückreisen. Geplante Ankunft ist Freitag der 29.09.

Ein Platz ist noch frei !!!!!!